Sonntag, 24. August 2014

Zum Sieg gezittert

Nach dem überzeugenden 7:1-Auftaktsieg bei Bezirksliga-Absteiger BSC Marzahn und dem damit verbundenen Sprung an die Tabellenspitze sollte diese am zweiten Spieltag beim Heimspiel gegen SV Bau-Union verteidigt werden. Die verletzungsgeschwächten Gäste kamen bereits am ersten Spieltag beim Heimspiel gegen Schmöckwitz-Eichwalde mit 1:6 unter die Räder. Auch die gestrige Partie begann für die Gäste eher supoptimal. Ein langer Ball von Bauermeister auf den rechten Flügel legte Thurm am herausstürmenden Keeper Büttner vorbei, Schulze hämmerte die Kugel aus wenigen Metern freistehend unter die Latte zur frühen 1:0-Führung für den Gastgeber.(3.) Nur Sekunden nach dem Wiederanstoß erzielte Deutschmann nach passiven Abwehrverhalten der Buchholzer den postwendenden Ausgleich. (1:1/4.) Dem turbulententen Spielbeginn fortsetzend legte Miguel Schmoldt nach zwölf Minuten die erneute Führung des Gastgebers nach (2:1/12.) In der Folge versäumte Buchholz weitere beruhigende Treffer zu erzielen, wodurch das Spiel bis zu Pause unnötig offen blieb. Dies bemängelte auch Trainer Peter Rohde in der Kabine und forderte sein Team auf, umgehend den dritten Treffer nachzulegen. Doch auch nach dem Seitenwechsel konnten die Buchholzer ihre spielerische Überlegenheit nicht in die Entscheidung ummünzen. Die Partie nahm an Hektik zu, SV Bau-Union glaubte an den Ausgleich. Beim Gastgeber lief nicht mehr viel zusammen. Kurz vor Schluss traf Bau-Union noch den Querbalken(88.). Über den Ausgleich hätten sich die immer passiver agierenden Gastgeber nicht beschweren dürfen. Dennoch blieb es bei dem knappen Heimsieg. Zusammenfassung vom Spiel Besonderders die mangelnde Chancenverwertung hätte die bereits sicher geglaubten 3-Punkte fast gefährdet. Aber auch im taktischen Verhalten gab es einige Fehler, die bis zum kommenden Spiel gegen SFC Friedrichshain (31.8./14:00 Uhr/ Persiusstraße 7B) abgestellt werden müssen.

Montag, 11. August 2014

Wie ich das erreicht habe:

Was war vorher? Familiäre Probleme zehrten an mir, ich versuchte für meine Familie stark zu bleiben, aber in stillen Momenten hätte ich einfach nur heulen können. Den Kummer ertränkte ich in Alkohol und stopfte mich mit ungesundem Essen voll, was mir jegliche Motivation und Antrieb nahm. Auch das Verfassen meiner Bachelorarbeit, die nun als Buch im Handel erhältlich ist, trieb mich in die Verzweiflung. Einzig der Wunsch, nach dem Abschluss ins ferne USA zu flüchten, konnte mich zur Fertigstellung der Arbeit bewegen. Dafür arbeitete ich 40 Stunden die Woche als Fahrer bei Telepizza, für läppische 4,60 € die Stunde plus Trinkgeld. Ich sparte mir eisern den Flug zusammen, bis der Traum von der Flucht vor meinen Problemen aus diversen Gründen plötzlich zerplatzte. Ich lernte die miesen Seiten des Lebens kennen. Ich kapselte mich stetig von meinen Freunden ab, die viel Geduld mit mir hatten und versuchten mich zu unterstützen. Danke euch dafür! Ich konnte mir aber nur selber helfen und fragte mich: Was mache ich jetzt? Diese Frage quälte mich gleich nach dem erfolgreichen Studienabschluss. Zunächst konnte ich für den Berliner Fußball-Verband, bei dem ich zuvor durch freie Mitarbeit überzeugte, bei der Erstellung eines Ernährungsratgebers mitarbeiten. Ich und fußballgerechte Ernährung, das passte zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Meine Tätigkeit beschränkte sich auf 9h die Woche, häufig kam es zu langen Durchhängern, weil ich auf die Zuarbeit von anderen angewiesen war. In der Zwischenzeit schrieb ich mehr oder minder motiviert Bewerbungen für eine Festanstellung, doch alles was zurückkam, waren unbegründete Absagen mit der Botschaft: „Wir haben uns für einen anderen Kandidaten entschieden“. Ich begann an mir zu Zweifeln. Das Torwarttraining im Verein und das Filmen der Spiele machte mir plötzlich keinen Spaß mehr. Die Angst vor der Tilgung meines Studienkredites nahm überhand. War alles umsonst? Die WM und der steigende Alkoholkonsum verhalf mir, dieses zumindest Zeitweise zu verdrängen. Doch so konnte es nicht weiter gehen! Was geändert? Der Verein fragte mich, ob ich an einem Torwarttrainer Lehrgang des BFV teilnehmen möchte. Zunächst hatte ich keinen Bock darauf, zwei Wochenenden dafür zu opfern. Dennoch entschied ich mich, meine Kenntnisse in der Trainingsgestaltung zu erweitern, wer weiß wozu diese später gut sind. Im Lehrgang traf ich auf Gleichgesinnte, die mit Freude ihrer Tätigkeit nachgingen. Ich stoß auch an meine körperlichen Grenzen und fasste den Entschluss endlich etwas zu ändern. Zuvor hatte ich bereits die homöopathisch unterstützte Stoffwechselkur kennen gelernt. Von meinem lang antrainierten Pessimismus geprägt dachte ich, das würde eh nichts bringen und ich wäre zu schwach das durchzuhalten. Ich profitierte davon, dass meine Mutter mich dabei unterstützte und die Kur mit mir zusammen begann. In den beiden Ladetagen stopfte ich mich mit all dem ungesunden Zeug voll, das zuvor über Jahre zu meiner festen Ernährung gehörten. Ich überfraß mich so dermaßen, dass ich das Zeug wieder auskotzen musste, was auch an den unterstützenden Tropfen zur Appetitzüglung gelegen haben könnte. Am nächsten Morgen begann ich meinen Tag mit einem Obstcoktail mit den zusätzlichen Vitalstoffen. Zu meiner Überraschung hielt sich trotz leeren Magens der Hunger in Grenzen. Zum Mittag gab es Fisch und Spinat, einzig auf die Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Reis, Nudeln und Brot und all dem ungesunden Fastfood werde ich in den kommenden Wochen verzichten müssen. Bei eintretendem Hungergefühl half ein Apfel oder andere Obst- und Gemüsesorten, zu denen ich sonst nie gegriffen hätte. Aus Mangel an Alternativen musste ich wieder bei Telepizza arbeiten. Obwohl die Verlockung einer leckeren Pizza nach Feierabend sehr verführerisch wirkte, blieb ich standhaft und knabberte stattdessen während der Fahrt vorbildlich meine Möhren und Kohlrabi. Zum Feierabend um weit nach 23 Uhr gab es einen zusätzlichen Eiweißshake, der die Fettverbrennung in der Nacht ankurbelte. Bereits nach der ersten Woche und den ersten 5 kg Gewichtsabnahme fühlte ich mich viel aktiver, der zuvor gehasste Lieferjob und der Umgang mit geizigen Kunden fiel mir plötzlich leichter. Ich dachte nicht mehr an die Pflicht Geld zu verdienen, sondern nahm jeden Euro Trinkgeld dankbar an. Ich begann Bücher zu lesen und wieder das positive im Leben zu sehen. Das Torwarttraining machte wieder Spaß, ich hatte viel mehr Energie, die ich mit zusätzlichem Sport abbauen musste. Nach einer erneuten Plagerei mit dem Jobcenter und deren Bedingungen für Unterstützung entschloss ich mich, mein Leben und meine finanzielle Unabhängigkeit selbst in die Hand zu nehmen. Der nächste Gang ging direkt zum Finanzamt, damit ich meine Selbständigkeit anmelden konnte. Ich nahm sofort die Arbeit auf. Den Bericht zum Integrationscup meines Vereines, welchen ich seit dem Dreh Anfang Juli vor mich hergeschoben hatte, erstellte ich innerhalb von zwei arbeitsintensiven Tagen. Am vergangenen Wochenende hatte meine Oma mich und sich für einen Workshop angemeldet. Zunächst hoffte ich, dass dieser nicht so lange ging, damit ich im Anschluss daran noch zum Pokalspiel meiner Mannschaft gehen konnte. Aber nach wenigen Minuten Vortrag begeisterte mich die positive Ausstrahlung der Redner, die erfolgreich ihren Enthusiasmus versprühten. Als der erste Teil gegen 13 Uhr fertig war, hätte ich es noch zur zweiten Halbzeit schaffen können. Doch die Jungs führten schon mit 3:0 zur Pause also entschloss ich mich, mir auch den zweiten Teil anzuhören. Dieser verstärkte mich, meine finanzielle Unabhängigkeit mit einem zweiten Standbein neben den Journalismus aufzubauen. Bereits am Abend unterrichtete ich einige Freunde von meiner neuen Geschäftsidee, die zunächst von meiner unerwarteten Energie genervt wurden. Morgens um 6 nach einer anstrengenden Partynacht auf dem Weg nach hause verfiel ich jedoch wieder in alte Gewohnheiten und stopfte mich mit allem Schrott voll, die der Snackautomat am Bahnhof für mein restliches Kleingeld hergab. Ein Zeichen erneutes Versagens aufgrund der Ablehnung meines Umfeldes auf mein neues Leben? Schon am nächsten Tag konnte ich mir den Moment der Schwäche verzeihen, nahm meine Vitalstoffe und ging nach der Arbeit die unnötigen Kalorien wieder abtrainieren. Obwohl ich erst um 1 Uhr nachts zu Hause war, begann ich den heutigen Tag mit einem 30 minütigen Lauf zu einem Kumpel, bei dem noch mein Fahrrad von der vorhergegangenen Partynacht stand. Dort angekommen weckte ich ihn und seinen Kumpel um halb 11, völlig verschlafen und ohne Tagesziel. Dies gab mir den letzten Kick, nicht ebenso in den Tag leben zu wollen und meine Geschäftskonzept auch in Zukunft umsetzen zu werden. Wie ist die Perspektive nun? Ich werde mich in Zukunft auch weiterhin damit beschäftigen, denn ich bin noch lange nicht am Ziel. Natürlich muss ich dazu erst einmal lernen, meinen Freunden nicht mit meinem Tatendrang auf die Nerven zu gehen. Aber genau diese Gespräche, die ich an diesem Abend mit ihnen führen durfte, verhalfen mir zu einer unbezahlbaren Lehre: Aus Fehlern lernt man, und wer nicht mehr Lebensqualität erwerben will, der besitzt scheinbar schon genug davon. Wie kam ich dazu? Meine Oma nahm die Vitalstoffe schon seit Jahren und sprudelte nur so vor Energie und Lebensfreude, sodass sie bei unseren gemeinsamen Unternehmungen jedes Mal für meine Mutter gehalten wurde. Als ich während des Verfassens meiner Bachelorarbeit in ein ein tiefes Motivationsloch fiel, dopte sie mich mit ihren Pillen, die mir halfen zu neuer Kraft und Konzentration zu finden. Obwohl es auf der Hand lag, dass diese Nahrungsergänzungsmittel mich spürbar antrieben, verzichtete ich aus Skepsis auf eine regelmäßige Einnahme. Dieser Nährstoffmangel in Verbindung mit der falschen Ernährung führten in den kommenden Monaten zu diversen Nervenzusammenbrüchen, die ich regelmäßig mit Alkohol ertränkte. Also wer mehr darüber erfahren möchte, kommt am Besten direkt auf mich zu. Für alle anderen: Tut mir leid dass ich eure Zeit gestohlen habe, die man für Crandy Crush oder ähnliches investieren hätte können ;)